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Porträt | Seelenverwandte unter sich

Резюме:Rudy Giuliani hat Trump schon oft geholfen. Nun braucht der Anwalt des Präsidenten selbst einen Anwalt
Seelenverwandte unter sich

Bisher hat er bei den Impeachment-Anhörungen nicht ausgesagt, aber sein Name kommt häufig vor. Rudy Giuliani ist nicht nur Donald Trumps Anwalt, sondern irgendwie auch Macher bei der Ukraine-Politik, ein harter Hund, der laut Gordon Sondland, dem US-Botschafter bei der EU, „jedes Mal“ alles kaputtmache, wenn er etwas anrühre. Giuliani bestreitet finanzielle Eigeninteressen in der Ukraine. Wie der Präsident kommt Rudolph William Louis Giuliani, 75, aus der New Yorker Ellenbogenkultur. Man lässt sich nichts gefallen, ist aber nicht besonders ideologisch. Giuliani erkannte die Macht der Selbstdarstellung lange vor Twitter. Als Bürgermeister von New York City zwischen 1994 und 2001 moderierte er eine wöchentliche Rundfunkshow. Dort glaubte er, seine „eigenen Eindrücke“ zu erschaffen, unabhängig von den Medien.

Heute blickt Giuliani auf etliche Misserfolge zurück. Auf jeden Fall wollte er einst mehr sein als ein im Kabelfernsehen polternder Mann zur Verteidigung des zwei Jahre jüngeren Trump. Giuliani wollte selber ins Oval Office. Im Herbst 2007 war das vorstellbar: Der Politiker lag bei Umfragen unter republikanischen Anwärtern vorn. Gewonnen hat dann aber John McCain, und der Demokrat Obama wurde Präsident. Mit Rudy ging es bergab.

Es gab einmal eine Zeit, in der Menschen begeistert „Rudy, Rudy!“ riefen. Das war im September 2001. Giuliani war Bürgermeister, als 3.000 Menschen umkamen beim Kollaps des World Trade Center. Man sah Giuliani mit Atemschutzmaske neben Präsident George W. Bush, Guiliani mit Feuerwehrleuten. Giuliani Zuversicht verbreitend. Es gebe keine Garantien, sagte der als „Bürgermeister von Amerika“ hochstilisierte Politiker, „doch wir müssen unsere Leben leben“. Im CBS-Fernsehen sprach Giuliani über den Verlust vieler Freunde. Nach einem Begräbnis habe er sich auf der Toilette eingeschlossen und geweint. Wie kein anderer habe Giuliani New York zusammengehalten, kommentierte CBS.

Mitgefühl war ansonsten nicht seine starke Seite. Der gelernte Rechtsanwalt amtierte von 1983 bis 1989 als Staatsanwalt für den „südlichen Bezirk von New York“, Manhattan also. Ein Posten ganz oben in der Welt der Justiz, zuständig für viele Fälle von Wirtschaftskriminalität und für das organisierte Verbrechen. Die Kamera liebte Rudys Sprüche und wie er Beschuldigte vorführte.

American Skin (41 Shots) heißt der Bruce-Springsteen-Song. 41 Schüsse, die vier New Yorker Polizisten 1999 in einer Februarnacht auf Amadou Diallo abfeuerten, angeblich in der Annahme, der Einwanderer aus Guinea sei bewaffnet. Bürgermeister Giuliani ging zur Trauerfeier in einer Moschee in Harlem. Zugleich beschwerte er sich über fehlenden Respekt für die Polizei. New York City war in den 1990er Jahren nicht das heutige, in dem Hipster sorglos das Nachtleben genießen. Giuliani profilierte sich mit Verbrechensbekämpfung. Er kam an bei vielen Wählern mit seiner aggressiven Polizeistrategie gegen junge Leute und Minderheiten.

Nur stand der Bürgermeister gegen Ende seiner zweiten Amtsperiode vor einem Dilemma. Er durfte kein drittes Mal antreten. Giuliani entschied sich, im Jahr 2000 für den Senat zu kandidieren. Bei den Demokraten trat Hillary Clinton an. Was folgte, war ein medienspektakuläres Desaster. Inmitten der Vorwahlen wurde bei Giuliani Prostatakrebs festgestellt. Er kündigte seine Scheidung bei einer Pressekonferenz an, Medienberichten zufolge ohne seine Ehefrau zu unterrichten, er hatte eine Geliebte. Giuliani zog seine Kandidatur zurück. Geheiratet wurde dann mit „märchenhafter Eleganz“, schrieb die New York Times. Auf der Gästeliste standen Henry Kissinger, Opernsängerin Beverly Sills und Donald Trump. Zum Reinfall wurde auch Giulianis Präsidentschaftskandidatur 2007/08. Er gab den bewährten Kämpfer gegen Terrorismus, hatte aber Schwierigkeiten bei rechten Christen und machte einen taktischen Fehler mit der Entscheidung, sich auf mehrere große Staaten zu konzentrieren, nicht auf die ersten kleinen, die symbolisch wichtigen.

Sie sei nicht überrascht gewesen, als Giuliani bei Trumps Wahlkampagne einstieg, so die New Yorker Politikerin Ruth Messinger im Online-Magazin Politico. Giuliani sei „total unglücklich, wenn er keine Macht hat“. Rudy Giuliani hatte Trump einen Rettungsring zugeworfen, als Anfang Oktober 2016 die Access-Hollywood-Aufnahmen bekannt wurden, auf denen Trump prahlt, als Star ließen Frauen einen alles machen.

Anfangs wollte niemand Trump im Fernsehen verteidigen, sagte Berater Steve Bannon dem Magazin New Yorker. Niemand außer Rudy. Doch wie gut war das letztendlich für Giuliani? Den Posten des Außenministers hat er nicht bekommen, nur den eines persönlichen Anwalts des Präsidenten. Michael Cohen, der Mann, der 2006 bis 2018 einen ähnlichen Job bekleidet hat, sitzt gerade eine mehrjährige Haftstrafe ab.

Am Wochenende nach den öffentlichen Ukraine-Anhörungen gab es Medienwirbel um Giuliani. Er habe die Berichte gesehen, dass Trump ihn vielleicht fallen lassen werde, sagte Giuliani im Sender Fox News. Das sei lächerlich, denn er habe „eine Versicherung“. Was das hieß, blieb unklar. Giuliani schrieb auf Twitter von „Akten in meinem Safe“, angeblich über Joe Biden. Das mit „Versicherung“ sei sarkastisch gemeint gewesen. Trump hat sich zu seinem Haudegen bekannt. Das mag ausreichen, wäre da nicht der Staatsanwalt für den „südlichen Bezirk von New York“, Giulianis altem Wirkungsort. Dort sollen Ermittlungen gegen ihn laufen zu Lobbyismus und Wahlfinanzierungsgeschäften. Giuliani teilte Anfang November mit, er habe ein Team von Anwälten angeheuert.

Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.

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Дата публікації:02.12.2019 7:00:00
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Додано:02.12.2019 7:18:49




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