СПІЛЬНО БАЧЕННЯ  ::  ІНОЗМІ
Переклади, аналітика, моніторинг - Україна (і не лише) очима іноземних ЗМІ
         Головна        
        Політика        
      Human rights      
  Міжнародні відносини  
        Культура        
          Спорт         
        Більше...       

Знайдено на сайті:Allgäuer Zeitung
Мова:7 (German / Deutsch)
Заголовок:

"Blackout" im Allgäu - So gehen die Landkreise und Städte mit dem Ernstfall um

Резюме:Bürger sollen sich auf Stromausfall vorbereiten - Wegen der aktuell bedenklichen Energie-Versorgungslage hat der deutsche Städte- und Gemeindebund vor einigen Tagen vor großflächigen Stromausfällen gewarnt. Aus diesem Grund hat all-in.de bei den Allgäuer Landratsämtern und Städten nachgefragt, ob ein Blackout, also ein Stromausfall auch hier in der Gegend möglich ist, ob man darauf vorbereitet ist und wie die Bürgerinnen und Bürger im Krisenfall damit umgehen sollten. 

Stromnetz könnte überlastet werden

Die Warnung des deutschen Städte- und Gemeindebundes erging, weil die Lage der Energieversorgung in Deutschland gerade recht angespannt ist. Auslöser hierfür sind die ausgesetzten Gaslieferungen der Pipeline Nord Stream 1 bzw. die Angst vor der Gas-Knappheit. Als eine von mehreren Folgen, haben die Deutschen beispielsweise mit dem Kauf von Heizlüftern reagiert. Insgesamt wurden heuer 650.000 dieser Geräte in der Bundesrepublik verkauft. Der Grund: Heizlüfter sollen - beim Ausfall von privaten Heizungen durch den Gasmangel - als Notfallgerät einspringen. Diese Massen an Heizlüftern könnten, wenn die Gasversorgung nicht mehr gegeben ist, ans Netz gehen und dann das Stromnetz überlasten. Das zumindest befürchtet der deutsche Städte- und Gemeindebund.

Halten die Allgäuer Kreise einen längeren Blackout für möglich?

Auch manche Landkreise oder Städte im Allgäu halten einen Blackout, also einen Stromausfall, der länger als 24 Stunden dauert, durchaus für möglich. Von acht angefragten Landkreisen und kreisfreien Städten äußerten sich sechs zu dem Thema Blackout. Keine Antwort erhielt unsere Redaktion von der Stadt Memmingen und dem Landkreis Ostallgäu. Der Landkreis Ravensburg, wie auch die Stadt Kempten, sehen in einem Blackout "sicherlich ein denkbares Szenario", beziehungsweise halten "ein solches Szenario in vielen Bereichen für denkbar". Ravensburg und Kempten haben in der Vergangenheit beide schon mehrstündige Stromausfälle erlebt. Zu einem vollständigen Blackout, also per Definition ein überregionaler und länger andauernder Stromausfall, kam es bisher jedoch noch nicht. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, tatsächlich in eine solche Lage zu kommen, wird, wie die Stadt Kempten berichtet, in Fachkreisen jedoch sehr unterschiedlich eingeschätzt. Ausgeschlossen sei die Möglichkeit aber nicht. Der Landkreis Oberallgäu hingegen sieht die Wahrscheinlichkeit eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls als "äußerst unwahrscheinlich" an. Der Landkreis belegt diese Annahme damit, dass die Qualität der Stromversorgung in Deutschland außerordentlich hoch sei, und dass die Netzbetreiber ständig daran arbeiten würden, ein solches Ereignis zu verhindern. Dennoch schließt das Landratsamt Oberallgäu ein solches Szenario auch nicht gänzlich aus.  Auch der Landkreis Unterallgäu scheint diese Meinung zu teilen. Das Landratsamt antwortete auf die Frage, ob ein Blackout im Allgäu möglich sei: "Vor dem Hintergrund einer möglichen Energiekrise rückt das Szenario Blackout stärker in den Fokus der Behörden - auch das Landratsamt Unterallgäu erarbeitet einen Spezialplan Stromausfall." Eine Einschätzung gab der Landkreis aber nicht ab. Dies falle in die Zuständigkeit des Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Auch das Landratsamt Lindau und die Stadt Kaufbeuren schätzten die Möglichkeit eines Blackouts im Landkreis nicht selbst ein. Das Landratsamt Lindau verwies auf die Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dort heißt es: "Die Stromversorgung in Deutschland zählt europaweit zu den sichersten; wie auch die Jahresberichte des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. belegen. In Deutschland treten vergleichsweise selten Stromausfälle auf." Kaufbeuren erklärte, dass dies nicht abhängig von der Stadt sei.

Sind die Landkreise und Städte im Allgäu auf einen Blackout vorbereitet? Gibt es bestimmte Sicherheitssysteme?

Alle Allgäuer Kreise, die sich mit der Fragestellung zum Thema Blackout auseinander gesetzt haben, haben zumindest in Teilen Vorbereitungen für einen längeren Stromausfalls getroffen. Im Landkreis Lindau gibt es Konzepte und Notfallpläne für einen langanhaltenden Blackout. Diese Pläne sind dem Landratsamt zufolge jedoch "aus Sicherheitsgründen rein intern".  Aus dem Unterallgäu heißt es, dass man sich in Katastrophenschutz-Übungen und -Lehrgängen regelmäßig auf verschiedene Szenarien vorbereitet. "Natürlich ist hier auch ein längerer Blackout ein Szenario, zu dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult werden", berichtet das Landratsamt.
Die Stadt Kempten erklärt, dass im Falle eines Blackouts in erster Linie die auf Bundes- und Landesebene vorhandenen Strukturen, wie die Bundesnetzagentur zuständig seien. Deshalb würden entsprechende Schutzplanungen existieren. Diese hätten erst vor Kurzem lokale Vertreter der Energiewirtschaft in einer öffentlichen Sitzung des Stadtrats erläutert. Zusätzlich erklärt die Stadt: "Da ohne Strom aber im Grunde nichts mehr geht, beschäftigt sich natürlich auch die Stadt mit den möglichen Folgen eines Blackouts." Vorhandene Katastrophenschutzpläne könnten demnach in einigen Bereichen auch auf das Ereignis eines Stromausfalls angewendet werden. Auch das Landratsamt Oberallgäu setzt sich mit Blackout- und Stromausfallszenarien auseinander. Und das laut Landratsamt bereits vor dem Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die europäische Energieversorgung. Dabei spielen "die Folgenabschätzung auf die kritischen Infrastrukturen sowie die Bevölkerung eine entscheidende Rolle", wie das Landratsamt mitteilt. Behörden, Unternehmen der kritischen Infrastruktur, Hilfsorganisationen und Gemeinden stehen hier in Kontakt. Im Herbst soll es zudem mehrere Veranstaltungen geben, bei denen dieses Thema vertieft wird. Allerdings schreibt das Landratsamt auch: "Im Falle des Falles ist es Aufgabe der Katastrophenschutzbehörde aber auch der Gemeinden auf diese Folgen zu reagieren. Sicherheitssysteme zur Vermeidung von Stromausfällen oder gar eines Blackouts liegen in der Verantwortung der Netzbetreiber und Energieversorgungsunternehmen." Die Stadt Kaufbeuren antwortete auf die Frage ob die Stadt auf einen Blackout vorbereitet sei und ob es bestimmte Sicherheitsysteme gebe, dass dies "soweit möglich" der Fall sei. In Ravensburg gibt es dem Landkreis nach Fachberater für die Stromversorgung. Diese seien bei den Feuerwehren und beim THW installiert. Weiterhin heißt es zu dem Thema Blackout: " Bereits seit Jahren gibt es hier organisatorische wie auch technische Vorbereitungen." Dabei würden auch die Bürgermeister und Feuerwehrkommandanten des Landkreises entsprechend eingebunden werden.

Wenn der Strom ausfällt: Wie funktioniert dann die Kommunikation und wie werden beispielsweise Krankenhäuser weiter versorgt?

Im Falle eines längeren Stromausfalls funktionieren die modernen Kommunikationswege nicht mehr, weil sie alle Strom benötigen. Die Bevölkerung muss sich also damit rechnen, dass bei einem großflächigen Blackout sehr schnell Festnetz- und Mobiltelefone sowie das Internet ausfallen. Die private Kommunikation ist dann nur noch durch persönlichen Austausch möglich. Für allgemeine Meldungen der Behörden stehen den Landkreisen und Städten aber auch andere Mittel zur Verfügung: Dazu gehören Satellitentelefone, der BOS-Funk, ein Datenfunksystem für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Rundfunk- also Radiomeldungen, Lautsprecheranlagen oder speziell ausgestattete Fahrzeuge mit Funk und Fax.
Ansonsten müssen auch die Gemeinden auf, wie die Stadt Kempten es ausdrückt "eher steinzeitlich anmutende Verfahren" zurückgreifen. Konkret heißt das:  Aushänge, Ansprech-Punkte in den Gemeinden oder einzelne Anlaufstellen für die Annahme von Notfällen.  Für Feuerwehren und Rettungsleitstellen kann die Kommunikation in einem eingeschränkten Bereich über Funk aufrechterhalten werden. Laut den Landkreisen Unterallgäu, Oberallgäu und Ravensburg sowie der Stadt Kaufbeuren, stehen in ihren Krankenhäusern für derartige Situationen Notstromaggregate zur Verfügung.  Mit diesen Aggregaten können die notwendigsten Bereiche, wie OP, Intensivstation und Notaufnahme versorgt werden. Der Landkreis Lindau und die Stadt Kempten teilten mit, dass die kritischen Infrastrukturen in erster Linie selbst dafür Sorge tragen müssen, dass sie auch über einen längeren Zeitraum arbeitsfähig bleiben. Allerdings stehe man dazu mit den Betreibern dieser Einrichtungen in engem Austausch.

Wie sollten die Bürgerinnen und Bürger mit einem Blackout umgehen?

Bei der Warnung des deutschen Städte- und Gemeindebundes erging zusätzlich der Aufruf an die Bevölkerung, sich auf den Krisenfall eines längeren Stromausfalls vorzubereiten. Auf die Frage wie die Bürgerinnen und Bürger mit einem Blackout umgehen sollten, verweisen die Allgäuer Landratsämter und kreisfreien Städte auf die Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Oberstes Gebot ist natürlich, wie bei allen anderen Notfällen: "Ruhe bewahren". Darüber hinaus sollte man in einer solchen Extremsituation auch das Umfeld im Blick haben und sich gegenseitig helfen. Ansonsten hat das BBK bei einem längeren Stromausfall folgende nützliche Tipps: 
  • Die Akkus an den Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen etc. sollten geladen sein oder es sollten geladene Ersatzakkus bereit sein.
  • Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks können bei Stromausfall eine Hilfe sein.
  • Bargeld sollte zu Hause zur Verfügung stehen, weil bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
  • Batteriebetriebene Radios oder Kurbelradios sollten vorrätig sein, damit bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgt werden können.
Wenn die Heizung ausfällt:
  • Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz angelegt haben.
  • Auch mit warmer Kleidung und Decken lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen.
  • Wählen Sie möglichst einen Raum zum Aufenthalt und halten Sie die Türen geschlossen, damit Wärme nicht entweichen kann. Achten Sie jedoch trotzdem darauf, regelmäßig zu lüften!
Wenn das Licht ausfällt: Es gibt mehrere Varianten mit denen man alternative Lichtquellen schaffen kann. Bürger sollten deshalb verschiedene Varianten der folgenden Lichtquellen vorrätig haben:
  • Batteriebetriebene (mit Ersatzbatterien), solarbetriebene Taschenlampen, Kurbeltaschenlampen oder LED-Leuchten. Dabei "Ersatzbirnen" nicht vergessen oder mehrere Geräte als Ersatz für Defekte parat haben.
  • Kerzen, Streichhölzer oder Feuerzeuge.
  • Batteriebetriebene (mit Ersatzbatterien) Camping- oder Outdoor-Lampen, oder Petroleumlaternen (passenden Brennstoff vorhalten).
Wenn der Strom in der Küche ausfällt:
  • Bürgerinnen und Bürger sollten für mehrere Tage Wasser und Lebensmittel im Haus haben.
  • Kleinere Mahlzeiten können auf einem Campingkocher zubereitet werden. Wenn ein Garten oder ein Balkon zur Verfügung steht, kann ein Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird, hilfreich sein.
Weitere Tipps und Informationen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf dieser Internetseite aufgelistet.
Посилання:https://www.all-in.de/5173577
google translate:  переклад
Дата публікації:14.09.2022 12:05:07
Автор:
Url коментарів:
Джерело:
Категорії (оригінал):
Додано:14.09.2022 13:00:21




Статистика
За країною
За мовою
За рубрикою
Про проект
Цілі проекту
Приєднатися
Як користуватися сайтом
F.A.Q.

Спільнобачення.ІноЗМІ (ex-InoZMI.Ruthenorum.info) розповсюджується згідно з ліцензією GNU для документації, тож використання матеріалів, розміщених на сайті - вільне за умов збереження авторства та наявності повного гіперпосилання на Рутенорум (для перекладів, статистики, тощо).
При використанні матеріалів іноземних ЗМІ діють правила, встановлювані кожним ЗМІ конкретно. Рутенорум не несе відповідальності за незаконне використання його користувачами джерел, згадуваних у матеріалах ресурсу.
Сайт є громадським ресурсом, призначеним для користування народом України, тож будь-які претензії згадуваних на сайті джерел щодо незаконності використання їхніх матеріалів відхиляються на підставі права будь-якого народу знати, у якому світлі його та країну подають у світових ЗМІ аби належним чином реагувати на подання неправдивої чи перекрученої інформації.
Ruthenorum/Спільнобачення Copyleft 2011 - 2014