Знайдено на сайті: | Cannstatter Zeitung |
Мова: | 7 (German / Deutsch) |
Заголовок: | Kalinka in der Kirche |
Резюме: | KöngenMartialisches Fußgestampfe, frenetischer Beifall, eine hypnotisierte Masse: ein ungewöhnlicher Anblick für ein normales Kirchenpublikum. Schuld an allem trägt der Chor der „Don Kosaken“, gegründet von Meisterdirigent Serge Jaroff. Der gibt zwar nicht mehr den Takt an, dafür lehrte er jedoch Wanja Hlibka – mit Erfolg. Der in München geborene Chorleiter der Kosaken-Gruppe sorgte am Samstagabend für begeisterte Besucherinnen und Besucher. Die etwa 600 Plätze in der evangelischen Peter- und Paulskirche in Köngen waren fast voll besetzt.
Mit einem traditionellen irischen Segenslied eröffneten die Damen – und vereinzelten Herren – der Gesangsgruppe „in.Takt“ aus Köngen die Veranstaltung. Der Jungchor der Gemeinde sucht händeringend nach Zuwachs, es herrscht chronischer Männermangel. Wanja Hlibkas Kosaken-Chor wusste im Anschluss das Instrument Stimme in all seinen Facetten einzusetzen und auszureizen. Nach einem fulminanten Intro mit Gretschaninows „Credo“ zog es die Zuschauerinnen und Zuschauer immer mehr in den Bann der russischen und ukrainischen Sänger.
Stampfen und Stille
Die Mischung aus geistlichen Folklore-Werken sorgte mitunter für stehende Ovationen. Nach kurzer Pause, die auch Gelegenheit für den ein oder anderen „Kosakenkaffee“ bot, durfte Jungdirigent Daniel Zarilov sein Talent unter Beweis stellen. Bei dem russischen Volksmusik-Klassiker „Kalinka“ stampfte und rumpelte, klatschte und wippte es heftig mit zum Takt. Zwischendurch immer wieder: Totenstille. Chorchef Hlibka hält inne, sucht den Ton. Ab und an wuselt er umher, beginnt nicht, ehe er und sein Team nicht perfekt vorbereit sind. In diesen Momenten hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
Nahezu endlosen Beifall kassiert Sopran-Solist Stanislav Kriuchkov. Die Stimmgewalt des jungen Sängers zaubert fassungsloses Entzücken auf die Gesichter, durch alle Bankreihen hinweg. Für ihn, wie für alle anderen Künstler der Gruppe, reine Routine. Wanja Hlibkas Chor gibt rund 200 Konzerte jedes Jahr, in ganz Deutschland. Die „Don Kosaken“ waren aber auch schon in Südkoreas Hauptstadt Seoul oder im italienischen Bergamo und füllten dort die Konzerthallen. Hoher Besuch also für die kleine Gemeinde. Entsprechend freut sich der Vorstand der Köngener Chorgemeinschaft, Uwe Johannsen. Tatsächlich aber hätte die Agentur der Kosaken sie angeschrieben und nach einem Auftritt gefragt, so Johannsen. Besonders stolz sei man darauf, dass es die „originalen“ Kosaken in der Kirche sind – der Vereinsvorstand betont, es gebe mittlerweile einige Nachahmer-Gruppen, die aber nicht die „offiziellen“ seien.
„Künstler im Innersten“
Serge Jaroff, ein US-Amerikaner russischer Herkunft, wurde wie viele andere Donkosaken 1920 von der Roten Armee vertrieben. Der junge Kosakenoffizier stellte ein Jahr später seine Gesangs-Truppe zum ersten Mal zusammen. Zwei Jahre darauf folgten bereits die ersten Auftritte in Europa. Im Jahre 2001 übernahm Wanja Hlibka die Leitung des Chors. „Die Gruppe ist natürlich nicht mehr in der ursprünglichen Formation unter Jaroff. Sie ist etwas verjüngt worden, kann man sagen“, erzählt Johannsen.
Hlibka, der dieses Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, scheint seine Bestimmung gefunden zu haben. Dem deutsch-russischen Dirigenten sieht man den Druck, den Stress und die Arbeit nicht an. Gleich am nächsten Abend geben sie wieder ein Konzert. „Musik muss Spaß machen“, sagt der Chorleiter. Und man glaubt gerne, dass es ihm und seinen Männern Spaß macht. Sein Vater, ein bekannter Opernsänger, legte ihm die Begabung rund um die Stimme wohl in die Wiege. „Man muss Künstler sein im Innersten. Das muss einem die Natur mitgegeben haben“, meint Hlibka. Die wichtigste Erkenntnis des 69-jährigen in all den Jahren? „Ehrfurcht vor dem Publikum. Bescheiden bleiben.“ |
Посилання: | https://www.esslinger-zeitung.de/region/kreis_artikel,-kalinka-in-der-kirche-_arid,2184684.html |
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Дата публікації: | 11.03.2018 18:05:00 |
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Додано: | 11.03.2018 18:12:06 |
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