Резюме: | Wenn Marine Oganisjan glücklich ist, singt sie. Doch oft bleibt sie stumm - weil der Vater tot ist, die Abschiebung droht und niemand das versteht.Wenn Marine Oganisjan vom Singen erzählt, lächelt sie und schaut aus dem Fenster: "Das ist der Grund meines Lebens." Seit ihrer Kindheit singt und tanzt sie, zuletzt bei einem Konzert in der Europaberufsschule. Doch ein Jahr hat Marine fast gar nicht gesungen. Nur daheim, ganz leise. "Mein Vater ist im letzten Jahr gestorben. Wie kann ich da singen, tanzen, fröhlich sein?" Sie starrt auf den Tisch, ihre Stimme bricht kurz ab, sie schluckt. "Lungenkrebs, am Ende hatte er überall Metastasen." Marines Handy surrt. Sie entschuldigt sich, liest schnell die Nachricht, entspannt sich wieder. Keine Neuigkeit zu ihrer drohenden Abschiebung. Noch darf sie bleiben. Noch darf die 22-Jährige mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in Weiden leben. Für Vater alles aufgegeben Warum kam die Familie aus Ternopol in der West-Ukraine in die Oberpfalz? "Wegen der Krankheit meines Vaters. Wir haben versucht, für ihn alles zu machen. Die Ärzte haben uns vorgeschlagen, nach Deutschland zu gehen, weil dort die Behandlung sehr gut ist. Wir verkauften unsere Wohnung, um Krankenhaus und Medikamente zu bezahlen." Mutter und Vater stammen aus Armenien, er war zum Studieren in die Ukraine gekommen, arbeitete dort zuletzt als selbstständiger Kaufmann. Seinen Job gab er auf. Alles, um wieder gesund zu werden.So landet die Familie 2014 im Camp Pitman. "Das war schlimm, sehr schlimm", erzählt Marine. "Am ersten Tag als wir umgezogen sind, lag da ein Mann im Flur mit einem Messer im Bauch. Seitdem waren wir jeden Tag gespannt, was kommt." Immer am Morgen fegt sie die Scherben vom Flur, damit der Bruder spielen... |